Freitag, 26. April 2013

was eigenes super Entwicklungsbeschreibung


Freitag, 26. April 2013

Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin [Fokus]

Ihr Lieben, ihr habt mich mit Eurer Resonanz auf mein erstes Posting aus der Reihe Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin richtig glücklich gemacht. Vielen lieben DANK für Eure Kommentare, Eure Geschichten, Glückwünsche und netten Zeilen. Auf den ein oder anderen Kommentar, bzw. Frage werde ich hier sicherlich noch zurück kommen. Aber jetzt zum nächsten Beitrag:


Fokussieren oder besser: die Konzentration auf eine Aufgabe, einen Artikel, einen Herzenswunsch oder ein Ziel ist das A und O zum Betreiben eines Shops- zumindest für mich!

Anfangs war das jedoch nicht so. Ich wollte erstmal nur nähen, bzw. meine in der Schule gelernten Nähkenntnisse wieder auffrischen und hatte Spass am Herstellen textiler Kleinigkeiten.
Angefangen hat es mit der Krabbeldecke für meine Freundin- das wisst Ihr ja nun schon- dann kamen Mutterpass- und U-Heft-Hüllen, dann HalstücherBäuchleintrösterSchlüsselanhängerminiApotheken, WindeltaschenBuchtäschchenSpieluhrenKindergartentaschen, Buchtaschen, MiniBibliothekenKameragurt-Verschöner und und und. Verschiedenste Artikel bot ich damals in meinem Shop an. Ich wollte es einfach probieren und hatte natürlich auch Spass am Nähen.
Hinzu kamen Kundenwünsche und Bestellungen von Freundinnen, die ich alle annahm. Ich bestickte Stillkissen und Shirts, nähte Taufschärpen und machte kleine Geschenke für Freundinnen. Alles, um peu á peu bekannt zu werden, um Kunden mit Anfragen nicht zu vergraulen und um zu erfahren, wie meine Artikel da draussen ankommen.
Jeder Artikel für sich brauchte natürlich seine Zeit, bis er meinen Vorstellungen entsprach, bis alles saß und passte. Ich erinnere mich z.B., dass ich für die miniBibliotheken mindestens vier Anläufe brauchte, bis auf jede Seite fünf Pixie-Bücher passten. Was für ein Krampf- aber eben auch Spass. Die miniBibliotheken kamen gut an, aber ich verlor irgendwann die Lust, weitere zu nähen.
Dann wollte ich eines Tages unbedingt Gedankengut-Mäntelchen im Shop anbieten. Tüftelte wieder  herum, bis ich mit dem Ergebnis happy war... und dann kam die Überlegung: soll ich diese mit Notizbuch inlusive anbieten oder ohne? Und wenn ohne, was ist, wenn die Kunden ein Notizbuch in der falschen Größe kaufen und das Mäntelchen nicht passt? Muss ich dann mit Retouren und Beschwerden rechnen? Hach! Soll ich? Soll ich nicht? Ich würde ja schon gerne... aber, nein... lass' es, kostet zu viel Zeit und zu viel Emailverkehr.
Nachdem die Schmink- und Kosmetiktäschchen ganz gut liefen, wollte ich unbedingt eine andere Art von Täschchen anbieten. Ich bastelte an einem Schnittmuster rum und tüftelte nächtelang aus, wie ich das mit dem in Schrägband eingefassten Reißverschlüssen hinbekommen soll. Das Ergebnis waren dann die Cutie Täschchen. Die fand ich ja echt toll... so niedlich und süß, deswegen Cutie. Da das Nähen solcher Täschchen aber (für mich) eine Menge Zeit in Anspruch nahm, verwarf ich irgendwann auch diese Idee.
In der Zwischenzeit stieg die Nachfrage nach den regulären Täschchen im 'was eigenes' Stil und irgendwann sagte ich mir: never change a running team. Fokussiere Dich. Konzentriere Dich auf das, was läuft und was gut ankommt. Rechne aus, womit Du tatsächlich Geld verdienst, denn das ist das, was Du willst. Und das habe ich gemacht:  ich habe mich fokussiert, biete seitdem ausschliesslich diese Täschchen in nur zwei Größen an. Punkt.

Neben dem Fokus auf das, was ich machen möchte, spielt bei mir noch die Effizienz eine große Rolle. Deswegen ist meine komplette Werkstatt mittlerweile auf meine Täschchen ausgerichtet. Meine "Produktionsstrasse", wie ich sie immer nenne, beginnt bei den zugeschnittenen Stoffen, geht weiter  über die Stickmaschine zum Bügelbrett, wo die zugeschnittene Vlieseline liegt, bis hin zu meiner Nähmaschine, wo alle Teile mit Webband und Reißverschluss zusammen genäht werden.
Jeder Sonderauftrag (größere, kleiner Täschchen, Kameragurtverschöner & Co.) bringt alles durcheinander, kostet mehr Zeit und Aufwand und bringt unterm Strich nicht mehr ein. Würde ich alle diese Sonderwünsche berücksichtigen, würde ich meinen Fokus verlieren, würde wieder mehr basteln und ausprobieren müssen, als wirklich produktiv sein zu können. Meine Änderungsschneiderin (ja, ich bringe Hosen & Co. manchmal zur Änderungsschneiderin!) würde sicherlich auch kein Täschchen für mich nähen. Und der Pizzamann würde mir sicherlich auch keinen Sauerbraten in seiner Bäckerei zubereiten wollen. Wisst Ihr, was ich meine? Ich könnte es tun, aber ich habe mich dagegen entschieden.
Wie Ihr seht, es gab hier keinen business plan, kein vorheriges Überlegen Was willst Du machen? Wie willst Du es machen? Wie willst Du es präsentieren, anbieten, verkaufen? Es war ein langer Weg in die unterschiedlichsten Richtungen, zwar mit einem Ziel vor Augen, irgendwann einen gut laufenden Shop zu führen, aber dennoch mit vielen vielen Versuchen und einer Menge Ausprobieren. Jedes genähte Teil brachte mir viel Spass und Freude, aber erst die Täschchen gaben mir eine echte Zufriedenheit, mein Geschäft gefunden zu haben.

Aber (es gibt doch immer eine Aber, ne`? ;-))... man soll ja bekanntlich niemals nie sagen. Vielleicht habe ich irgendwann doch mal wieder Lust andere Dinge in meinem Shop anzubieten. Glücklicherweise habe ich mit meinem Fokus ja keinen Vertrag geschlossen.

Wie ist es bei Euch Shop-Betreiberinnen? Bietet Ihr eine breitere und größere Auswahl verschiedenster Produkte an oder habt Ihr ebenfall ein Steckenpferd und Erkennungsmerkmal von Dingen, die es ausschliesslich bei Euch zu kaufen gibt? Ich freue mich auf Eure Rückmeldung und wünsche Euch ein schööönes Wochenende!

Liebe Grüße, Bine

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